„Fauna und Flora sind fantastisch – und die Golfer können sich freuen…!“

Von Conny Konzack

Anfang April: Schönstes Sonnenwetter, grünstes Gras und Idylle pur. Nur kein Mensch, geschweige denn Golfer. Brav, brav, die Aschheimer…. die Corona-Solidarität funktioniert, der Appell von Golfpark-Geschäftsführer Jochen Hornig wird eingehalten. Aber da sind ja (fast) alle 650 000 Golfer der Nation einsichtig….

Besuch im Golfpark Aschheim. Wir wollen von Head-Greenkeeper Günter Mayer wissen, wie derzeit ein Golfplatz „ tickt“, wie Flora und Fauna gedeihen. Die Tiere wissen ja nichts von Corona…

“Atmosphärisch fehlen natürlich die Frühjahrs-Spieler“, sagt der Gartenbauer & Golfer mit 30jähriger Erfahrung, der großen Anteil am  Aschheimer Golf-Erfolg der letzten Jahre hat, „aber andererseits haben wir Greenkeeper jetzt von morgens sieben Uhr bis 16 Uhr im wahrsten Sinne mal freie Bahn, müssen nicht ständig wegen der Flights aufhören und wieder anfangen, was die gesamte Platzpflege beschleunigt, die natürlich trotz Corona-Spielstopp ja auch jeden Tag erfolgen muss.“

Der normale „Frühjahrs-Putz“: Fairways werden gemäht, Grüns und  Bunker bearbeitet, Kanten geschnitten, Sand aufgefüllt. Günther Meier: „Aber schon vorher haben wir noch weitere Arbeiten getätigt, die die Freunde des Golfparks Aschheim erfreuen werden: An Bahn 3 wurde der Herrenabschlag vergrößert, an Bahn 5 die wohl größte Verbesserung dadurch bewirkt, dass der Bach bergauf rechts vom Fairway zugefüllt wurde, damit die vielen Golfer, die dort landen, schneller weiter spielen können, weil die Sucherei entfällt. An Bahn 8 entstanden neue Abschläge mit einem parallel verlaufenden Weg, wo es immer relativ feucht war. Und eine weitere wesentliche Veränderung sind die komplett neuen Abschläge an Bahn 15, wo die Tees auch durch Baumreihen eingebettet wurden. Und zwischen Bahn 9 und 16 haben wir zwei Dreimeter-Eichen gepflanzt, um mehr Abgrenzung zu erhalten.“

Und die Tierwelt, auf die der Golfpark Aschheim trotz der geringen Nähe zur Stadt schon immer stolz war? Günter Mayer: „Ja, das ist auch unser ganzer Stolz: Die Gänsefamilien haben sich vermehrt, wir haben sogar wieder mehr Fasane, die ja das unser Aschheimer Wappen zieren, und der Biber verhält sich deswegen relativ ruhig, weil er in Ruhe gelassen wurde und dadurch seinen eigenen Lebensraum generieren konnte. Aber wir mussten auch etwa 300 wertvolle Bäume vor dem Biber mit Schutzgittern schützen. War ganz schön viel Arbeit…! Und was die Vögel betrifft, wurden neben den Bussards jetzt sogar so seltene Arten wie der Neuntöter oder der Pirol gesichtet. Das ist schon einzigartig.  Wir profitieren da sicher von dem  großen Vogelschutzgebiet am nahen Speichersee….

Aber man muss auch mal deutlich sagen dürfen, dass generell alle Golfplätze die wohl letzten Rückzugsgebiete für die Tiere sind, denn sonst gibt es außerhalb der Städte ja fast nur noch Ackergelände.“

Die sieben Greenkeeper, der wegen Corona natürlich in aufgeteilten kleine Schichten arbeiten, sind Günter Mayers großer Rückhalt: „Lauter super Burschen, die im Golfpark zwar richtig viel Arbeit, aber auch viel bewegt haben.“

Als wir kamen, hatten gerade alle wegen des schönen Wetters auf die Mittagspause verzichtet….

Infos:
www.gp-ma.de

 

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