Der Brenninger | Labbadia und die Wasser-Angst

Was die Golf-Handicap-Entwicklung der bisherigen Saison betrifft, können Brenninger und seine Kumpels, die einmal pro Monat eine Runde spielen, getrost gestehen: Sie sind wie der Hamburger SV. Oder die Münchner Löwen. In permanenter Abstiegsgefahr.

Einer golft heuer mieser als der andere. Die vier  wissen nicht, an was es liegt – aber Brenninger stellt immer wieder voller Resignation fest: „Entweder toppen wir den Ball – oder dreschen in den Boden. Und falls wir die Kugel doch einmal sauber treffen und sie wunderbar fliegt – dann fliegt sie entweder ins Aus oder ins tiefe Rough!“ Und eben sehr oft ins Wasser. Warum? Keine Ahnung. Vermutlich liegt es daran, dass Brenningers Flight – alles Bier-Trinker –  einfach zu wenig von Wasser verstehen. „Vielleicht müssten wir mal“, so der Martin zu Brenninger und den beiden anderen, „diesen berühmten Psycho-Trick an wenden!“. Und zwar jenen, der zu folgender Vorgehensweise ermuntert: Man solle sich die teuersten aller Golfbälle kaufen – mindestens zwanzig Stück – und sie vor ein ewig weites, langes, schier unüberwindliches Wasserhindenis legen. Anschließend solle man versuchen, die 20 Bälle über den See zu schlagen. Denn wenn auch 19 Stück davon innerhalb weniger Minuten im Teich versenkt würden, so sei dennoch der Zweck erfüllt: Weil man anschließend nämlich nie mehr, schwören die Erfinder dieses Geheimtipps, Angst vor Wasser empfinden werde. Sondern mutig wie Kevin Costner Tin Cup spielen wolle. Denn was könne einem noch Schlimmeres passieren, als 19 Bälle zu 9,90 Euro das Stück in einen Tümpel absaufen zu sehen?!? (Vermutlich haben die Marketing-Leute der Titleist Pro V1-Abteilung, also des Produzenten der teuersten Golfbälle der Szene, diesen Psycho-Trick erfunden.)

„Wir sollten es erproben!“, so der Martin. Doch vorher stehe noch Labbadias Methode auf dem Test-Programm. „Wir vier“, so sein Vorschlag, „sollten in nächster Zeit vor jedem bevorstehenden Wasser-Schlag einen Kreis bilden – und über unsere Wasser-Angst sprechen. Um sie endgültig zu bewältigen. Und um dann anschließend wie Kostner einfach stur drauf dreschen zu können. Nur so kriegen wir – wie er – am Schluss die schöne Blonde!“. Was doch, erklärte Martin, rein persönlich ja irgendwie doch sehr viel mehr wert sei – als ein noch so vielter Hamburger Nichtabstieg. Da gab ihm Brenninger recht. Aber hoffte dennoch sehr – dass niemand des Clubs ihren Kreis sehen möge.

Der Brenninger ist ein typischer Freizeitsportler – und oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf golf-stories.com. * Niedergeschrieben von Jupp Suttner.

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