Diese Chance werden viele Männer nützen! Bei einem offiziellen Turnier nicht von Gelb, sondern von Rot abschlagen zu dürfen. Zumindest im Golfpark Aschheim München ist dies nun möglich.
Vorteil:
Die Bahnen sind kürzer – es ergeben sich mehr Bogey- sowie Par-Chancen.
Und:
Man erzielt keine Ladies 8IN Österreich. Girlies) mehr!
Nachteil:
Man muss mit einer tieferen Spielvorgabe in den Wettbewerb starten.
Womit gemeint ist (erfundenes Beispiel):
Würde man als Mann von Gelb mit beispielsweise SpV. 24 starten – so müsste man von Blau mit 21 und von Rot mit 18 antreten. Oder so ähnlich. (Was die Zahlen betrifft.)
Man hat also zuerst einmal Schläge „verloren“, dafür aber unter anderem gewonnen, dass man beim Abschlag von Rot leichter über ein Wasser- oder Rough-Hindernis nachhinwegkommt, als von Gelb. Was also auch noch die Zahl der Ballverluste einschränkt.
Vorteil für den Club:
„Es wird schneller gespielt“, so Aschheims Geschäftsführer Gerhard Vodermeier, „weil jeder seinem Können gemäß SPIELT statt dauernd KÄMPFT.“
Doch viele Kerle lieben halt eher den Kampf (gegen sich selbst) und empfinden es als „unmännlich“, vom „Frauen-Abschlag“ zu driven.
Vodermeier: „Es dauert eine Zeit. Das Beharrungsvermögen des Menschen, vor allem des Mannes, ist groß…“
Über jene Sich-ständig-an-die-Brust-Trommler hatte bereits vor zehn Jahren Michael Weichselgartner – Erbauer von GC München Valley und inzwischen Ex-Eigentümer des Clubs – leise geschmunzelt und deshalb seinen Mitgliedern und Greenfee-Kunden geraten:
„Unser Platz ist sooo lang – da ist es für Männer besser, dass sie nicht von Gelb, sondern von Blau spielen. Oder sogar von Rot!“
Denn:
„Golf soll Spaß bereiten – und es macht umso mehr Spaß, je öfter man eine Chance auf Pars oder vielleicht sogar Birdies hat!“.
2022 schließlich trat der oberbayerische Golf- und Landclub St. Eurach als Vorreiter auf und schaffte die „Farben“ ab. Stattdessen geht es mittels vier naturfarbener Holzklötzchen an jedem Abschlag nur noch um die Länge des Platzes, welche dort aufgedruckt ist und die man sich auserwählt. www.eurach.de
Es war der erste bayerische Club, der Weichselgartners Vorstellung von Vergnügen in die Tat umsetzte. Indem er dieses teil amerikanische, teils skandinavische dort längst etablierte System – dass man von jener Box aus starten kann, die einem behagt – auf seiner Anlage einführte. Ganz offiziell, was bedeutet:
Bei Privatrunden konnte man ja immer schon von dort aus starten, worauf man Lust verspürte. („Heute spiele ich mal gemeinsam mit meiner Frau von Rot“) – jedoch nicht bei Turnieren. Hier galt bisher:
Wenn die Spielleitung des Events einverstanden war, durfte man als Mann auch von Blau oder Rot statt von Gelb aus antreten. War sie es nicht, dann nicht.
In St. Eurach galt nun, dass keine Rückfrage bei der Turnierleitung mehr nötig sei, sondern man automatisch sich seine Box erwählen könne.
Seit 2023 wird auch in Augsburg experimentiert – und jetzt, 2024, folgt der Golfpark Aschheim in punkto Aufgeschlossenheit.
Nichts wie hin also, um diese Abschlags-Neuheit “Männer-Rot” zu erproben,
Am besten natürlich mit einem roten Scooter…
Aschheim-Infos: www.gp-ma.de
PS: Natürlich dürfen in Aschheim nun auch jederzeit Damen von Weiß statt von Rot starten – falls sie es wünschen…
Jupp Suttner