Ski Golf WM Zell am See / Kaprun 2014

Was haben der Bayerische Skiverband und der Bayerische Golfverband gemeinsam? Ein Turnier. Es nennt sich Ski Golf Masters und ist so eine Art Bayerische Ski-Golf-Meisterschaft. Wobei die besten Bayern sich natürlich in einer Zwickmühle befanden. Denn genau zur gleichen Zeit (25. bis 27. April) stieg die traditionsreichste Veranstaltung dieser Art, bereits zum 43. Mal zur Austragung kommend: die Ski Golf Competition in Bad Gastein.

Bild:
Ski-Ass Bode Miller beim Abschlag

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Ski Golf WM Zell am See/Kaprun Mai 2014

Text:
Jupp Suttner

Während die Bayern mit ihrem Event in Garmisch-Partenkirchen eine Premiere feierten, genoß die Veranstaltung im Salzburger Land ihren Status eines absoluten Klassikers. Eine Mischung gewissermaßen aus Augusta (traditionsreichstes Golf-Turnier) und Adelboden (traditionsreichster Riesenslalom). Augustaboden, wenn man will. Mit einem großen Unterschied:

In Augusta und Adelboden starten die Besten der Welt unter den besten Bedingungen der Welt. In Bad Gastein hingegen durfte (und darf auch 2015) jeder noch so kleine Amateur mit machen – Hauptsache, er entrichtet die Meldegebühr. Top-Profis treten hingegen in Kürze (7. bis 11. Mai) bei der Ski Golf WM in Zell am See an – hier siegten beispielsweise bereits Ski-Stars wie Bode Miller, Marcel Hirscher, Thomas Sykora, Kalle Palander, Patrik Järbyn und Reinfried Herbst. Doch auch hier darf jedermensch mit machen – und weiß anschließend genau, wie viel Sekunden einer wie Bode einem bei einem Riesenslalom ab nimmt. Damit kann man zu Hause im Skiclub und im Golfclub durchaus reüssieren.

Details zur Ski-Golf-WM 7. bis 11. Mai: Riesentorlauf auf dem Kitzsteinhorn-Gletscher bei Kaprun, Golfturnier in Zell am See (beides im Salzburger Land). 2014 u.a. am Start und somit Ihre Gegner, wenn Sie sich auch anmelden: Lasse Kjus, Henrik Nystrom, Phillip Schörghofer, Frederic Berthold, Jimmy Steiner sowie nach zwei Jahren Pause auch wieder Bode Miller. www.skigolfwm.com , www.zellamsee-kaprun.com

Doch zurück nach Bad Gastein. Dass es 2014 bereits zum 43. Mal statt fand, beweist: Den weißen und den grünen Sport miteinander zu verbinden, ist keine neue Idee. Sondern hat sich bereits im letzten Jahrhundert bewährt. Nur vergnügte sich damals lediglich eine kleine Elite (wer spielte vor einem fast halben Jahrhundert schon Golf?) mit diesem Dual-Spaß – während er heutzutage auch Karl Hubermüllermaier und Lieschen Müller offen steht.

Und zwar nicht nur für Wettbewerbe – sondern auch für das private Vergnügen. Denn: Vormittags zu carven und nachmittags ab zu schlagen erscheint als durchaus empfehlenswerte Kombination – vor allem jetzt, im Frühjahr. Weil: Vormittags ist der Schnee um diese Jahrszeit meist noch ausgezeichnet – und taugt nachmittags meist ohnehin nicht mehr viel. Es ist also ein relativ geringer „Skifahr-Verlust“, auf den Ski-Nachmittag zu verzichten und ihn statt dessen golferisch zu verbringen. Die Muskeln, die beansprucht werden, sind jeweils andere – man spürt beim Nachmittags-Golfen erstaunlicherweise überhaupt nicht, dass man vormittags auf Brettern stand. Nur: spielen Sie keine 18 Löcher – das wäre zuviel des Guten. Begnügen Sie sich mit neun.

Ski & Golf miteinander zu verknüpfen, ist im übrigen einfach: Man benötigt lediglich Berge, die hoch genug sind, dass noch Schnee auf ihnen liegt – während es unten im Tal bereits grün genug ist, dass die Plätze bereits öffnen konnten. Beispiele:

Bayern: Skifahren auf der Zugspitze – in Verbindung mit dem klasse Course des GC Garmisch-Partenkirchen in Oberau.

Tirol: Im Umfeld aller fünf dortigen Gletscher im Ötztal, Stubaital, Zillertal, Kaunertal und Pitztal liegen ausgezeichnete Golf-Kurse – auch wenn man manchmal ein Stück weit kutschieren muss. Aber die Plätze am Achensee, bei Innsbruck, in Seefeld und auf dem Mieminger Hochplateau sind 30 Minuten Autofahrt allemal wert.

Salzburger Land: Die Golfclubs Bad Gastein, Zell am See, Goldegg, Urslautal, Mittersill und St. Johann befinden sich unweit des Kitzsteinhorn-Gletschers. Außerdem gibt es noch bis 15. Mai: Vormittags Skifahren in Obertauern, nachmittags Golfkurs in Radstadt. Und ebenso bis Saison-Ende: Vormittags Skifahren am Speiereck im Lungau, nachmittags Golfen in St. Michael , Kombi-Ticket 40 Euro, www.lungau.at

Steiermark: In Schladming auf dem fabelhaften, von Bernhard Langer geschaffenen, Platz spielen und auf dem Dachstein Gletscher Skilanglaufen (oder im gleichfalls nahen Obertauern im Salzburger Land Alpin fahren).

Kärnten: Bad Kleinkirchheim – Franz Klammers bevorzugtes Ski-/Golf-Revier.

Schweiz: Bad Ragaz – das Heidiland als Ausgangspunkt.

Südtirol: Von Meran aus zu verschiedenen Pisten und Greens ausschwärmen.

In diesem Sinne: Ski heil auf den Pisten – und schönes Spiel auf den Fairways!

 

Jupp Suttner

 

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