Indoor Golf | Handicap verbessern im Winter

Nun also die kalte, neblige, feuchte, verschneite und nasse Anti-Golfer-Zeit. Die einen wechseln in Golf-Hallen, die anderen suchen sich eine Anlage mit beheizten Abschlag-Kabinen, die dritten düsen ab nach Südafrika, um dort, wo in den kommenden Monaten Sommer herrscht, ihr golferisches Winter-Golf-Langzeit-Quartier zu beziehen.

Und was machen die vierten? Die drillen sich. Denn Sport – seufz – ist nun mal Drill.  Sogar ein Spiel-Sport wie Golf. Rund 1 800 Mal muss laut wissenschaftlicher Trainingslehre eine Bewegung ausgeführt werden, bis sie automatisch sitzt. Doch wer nimmt sich schon Zeit, 1 800 Mal hintereinander das Gleiche zu vollführen? Lieber nach 180 Mal das Üben auf der Driving Range abbrechen, die Golftasche packen, auf die Runde gehen – und dort sofort wieder in den alten Schwung-Stiefel zurück fallen…

So ist das im Sommer. Doch nun, im Nicht-Sommer, existiert die Verlockung einer 18 Loch-Golfrunde im Freien, die einen technisch auf null zurück wirft, nicht mehr. Sondern kann/könnte also der richtige Schwung perfekt eingeübt werden. So wie Skifahrer „im Sommer gemacht werden“ (wie alle Weltcup-Trainer behaupten) – so werden Golfer auf gewisse Art und Weise „im Winter gemacht“. Unsere Gebrauchsanweisung dazu, wie Sie vorgehen sollten:

Nehmen Sie ab sofort Unterrichtsstunden bei einem Pro.

Nicht täglich, sondern: alle zwei Wochen.

Dauer: 30 Minuten genügen vollkommen – denn ab der 31. Minute nehmen Sie ohnehin nichts mehr auf.

Üben Sie in den 13 Tagen zwischen den Trainings das Erlernte – möglichst 1 800 Mal ausgeführt.

Wobei Sie den Trainings-Start durchaus zu Hause absolvieren können – so der berühmte britische Golf-Pro Jonathan Taylor. Dessen Credo zufolge bestehe der Golfschwung aus lediglich drei Komponenten: Körper, Arm, Handgelenk. „Und der erste Drill“, so Taylor, der beim GC Harthausen im Münchner Osten The Move Golf Academy betreibt, „ist die Körperhaltung. Das machen Sie im Wohnzimmer, ohne Ball und ohne Schläger. Eine Wiederholung dauert eine Sekunde. Wenn Sie das drei Mal täglich je eine Minute lang machen – dann kommen Sie pro Tag auf 180 Wiederholungen. Und in zehn Tagen ist das dann intus…

Dann erst folge der nächste Schritt, denn: „Man kann nicht den Drill aller drei Komponenten gleichzeitig machen“, so Taylor, „nicht einmal zwei auf einmal kann man drillen!“

In manchen Golfclubs kann man im Winter ab Ende Januar sogar bereits Platzreife-Prüdungen ablegen. Doch Vorsicht, denken Sie, bevor Sie als Anfänger(in) diesen Schritt vollziehen, immer daran: Alles Neue  erst einmal 1 800 Mal üben! Und nicht nur 1 799 Mal! Seien Sie Ihr persönlicher Drill-Meister! Erheben Sie sich zu Ihres Glückes Schmied! Ziehen Sie es durch! Denn: Es wird Sie glücklich machen. Wenn Sie dann über den Platz stapfen – den verschneiten…

Und wir? Auch wir werden diesen Winter Step by Step in 1800er-Schritten uns einen „richtigen“ Schwung einzupauken versuchen. Und im Frühjahr dann wie Phönix aus der Asche auf dem Golfplatz erscheinen – eine Figur dabei abgebend wie Rory McKaymerTiger oder so.

Doch da lacht Jonathan Taylor nur: „Der Durchschnittsanfänger in Mitteleuropa“, sagt der Brite, „ist über 50. Wenn er seinen Körper zu 80 Grad drehen kann, ist es fast ein Wunder. Bei 90 Grad braucht er einen Orthopäden. Und die Top-Profis drehen 120 Grad!“

„Man muss lernen“, so Taylor, „sich damit abzufinden, kein Kaymer oder McIllroy oder Tiger zu sein“. Diesen Satz werden wir uns zu Silvester einpauken, als Vorsatz für 2017 – „ich bin nicht Rory McKaymerTiger, ich bin nicht Rory McKaymerTiger…“ Aber bis dahin haben wir vielleicht bereits den individuell für uns passenden Schwung gefunden. Haben uns die einzelnen Komponenten vom Pro unseres Clubs erklären und zeigen lassen. Haben es uns auf Video angesehen. Und haben dann – erst dann! – mit dem 1800er-Drill begonnen.

Es wird ein spannender Winter werden. Wir sind ganz heiß auf die kalte Jahreszeit.

Jupp Suttner

 

Sollten Sie im Raum München leben oder sich beruflich oft dort bewegen – so könnten auch folgende Infos für Sie interessant sein:

Zum Beispiel jene über Jonathan Taylors Schule. Jene ging etliche Jahre im Golf-Center East in München-Kirchheim über die Indoor-Bühne. Doch 2013 schloss die Anlage ihre Pforten. Die gesamte Szene trauerte.

Nunmehr lehrt Taylor mit seinem Team täglich bis zur Dämmerung in den überdachten und beheizten Outdoor-Abschlagboxen der Golfanlage Harthausen.  Infos: Telefon 08106-34 056, www.swing-simply.com

Gleichfalls in beheizten Boxen im Freien üben können Sie (jeweils gegen rund 10 Euro Tages-Greenfee) im Münchner Nordosten im Golfpark Aschheim (Fasanenallee 10, 85609 Aschheim, Telefon 089-990 242 0, www.gp-ma.de ) und gleich daneben auf der Anlage von Green Hill Golf & Eventpark München Ost (Am Mühlbach 99, 85609 Aschheim, Telefon 089-999 816 870, www.greenhill-golf.de). Dort gibt es im überdachten Driving Range-Gebäude auch Flutlicht und Heizstrahler (5 Cent pro Minute) sowie: ein vollautomatisches Auf-Tee-System. Von dort ab zu schlagen kostet 12 Cent pro Ball – und die grundsätzliche Tagesgebühr beläuft sich auf 8 Euro.

Ebenso beheizte Boxen etc. existieren nördlich der Landeshauptstadt beim GC München-Eichenried (Münchner Straße 57, 85452 Eichenried, Telefon 08123-930 80, www.gc-eichenried.de ) sowie gleich daneben auf der Anlage von www.Open9.de (Schönstraße 45, 85452 Moosinning-Eichenried, Telefon 08123-989 280). Bei den Openern nämlich wird den gesamten Winter durch gespielt! Und dort ist es sogar möglich, ab 05. November eine „Winter-Platzreife“ ab zu legen: 199 Euro inklusive Training in einer Kleingruppe sowie freies Spielrecht auf dem Platz bis 28. Februar und einer Platzreife-Feier. Ist einzigartig in ganz Süddeutschland.

Und hier können Sie Indoor golfen!

Im Münchner Osten:

Vanden Berge Golf Performance Center München-Ost, Friedensstraße 22c, 81671 München, Telefon 089-444 504 81. 10 bis 20 Euro/Std., 10er Karte 100 bis 180 Euro/Std., zusätzliche Nutzung von Flightscope/Sam Puttlab 5 Euro/Std. (10er Paket 40 Euro/Std.).
www.vandenberge.de

Chigolf-Lounge, Dorfstr. 4, 85662 Hohenbrunn, Telefon 0151-142 252 29. Golf-Simulator 25 Euro/Std., 10er Karte (10 Einheiten bezahlen, 11 Einheiten spielen).
www.chigolf.de

Indoor Golf Grafing, Hauptstr. 47, 85567 Grafing, Telefon: 08092-863 79 85. Tagesticket 25 bis 29 Euro, 10er Tagesticket 199 Euro, Monatsabo 2 Monate 218 Euro, Simulator 30 bis 35 Euro/Std.
www.indoorgolfgrafing.de

Golf-Indoor-Anlage Gallenberger, Keferloh 8, 85630 Grasbrunn, Telefon 089-467 463. 20 Euro/Std.
www.tennis-center-keferloh.de

Im Münchner Süden:

Golfanlage Bergkramerhof, Bergkramerhof 1, 82515 Wolfratshausen, Telefon 08171-419 10. 15 Euro/Std., 2 Stunden 20 Euro, 10er-Karte 150 Euro, Simulator 35 Euro/Std., 10er-Karte 350 Euro (10 Einheiten zahlen, 11 Einheiten spielen), Sonderangebote.
www.gc-bergkramerhof.de

Im Hotel Residence Starnberger See, Possenhofer Str. 29, 82340 Feldafing, Telefon: 08157-30 30. In dem Hotel gibt es auch ein Indoor Golfanlage.
www.residence-starnberg.de

Golf Valley GmbH, Am Golfplatz 1, 83626 Valley, Telefon 08024-902 790. Auf dem Golfplatz gibt es ein Indoor Trainingscenter.
www.golfvalley.de

Im Münchner Westen:

Indoor Golf München West, Schmiedstraße 16 (Zugang Hochrainweg), 82110 Germering, Telefon: 089-840 390 20. Tageskarte 25 bis 29 Euro, Monatsabo 82 Euro (6 Monate 330 Euro), Simulator pro Stunde 35 bis 39 Euro, 10er Karte Simulator 305 bis 355 Euro.
www.indoorgolfmuenchen.de

 

 

Darüber berichten wir in den kommenden Wochen.

Golfclub-Winterangebote & Indoorgolf-Anlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Platzreife-Kurse im Winter

Welcher Trainer ist der Richtige?

Vollmitgliedschaft, Wenigspieler oder Fern-Mitgliedschaft, – Vor- und Nachteile

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